Saadani ist, wo Strand und Busch aufeinander treffen. Als einziges Naturschutzgebiet Ostafrikas stößt es an den Indischen Ozean und rühmt sich aller Attribute, welche die tansanische Küstenlinie und deren Inseln bei europäischen Sonnenanbetern so beliebt machen.
Doch Saadani ist auch Ort, wo diese gemütlichen Stunden des Sonnenbadens durch einen gemächlich vorbeiziehenden Elefanten unterbrochen werden oder durch einen Löwen, der seinen Durst an einem nahen Wasserloch stillen kommt! Während Saadani bereits seit den sechziger Jahren als Tierreservat unter Schutz gestanden hatte, wurde es erst 2002 zum Nationalpark erklärt, als es eine Ausdehnung auf über das Doppelte seines früheren Gebietes erfuhr. Bis Ende der neunziger Jahre hatte das Reservat sehr unter der Wilderei gelitten, die letzten Jahre haben nun aber eine entscheidende Wende gebracht dank eines konzertierten Schlages gegen die Wilderer, der darin besteht, die angrenzenden Dörfer in das Naturschutzprojekt zu integrieren.
Heute kann man auf Tierbeobachtungsfahrt und auf Wanderungen eine überraschende Vielfalt von Grasfressern und Primaten sehen, unter ihnen Giraffen, Büffel, Warzenschweine, Wasserböcke, Riedböcke, Kuhantilopen, Gnus, Rotducker, Große Kudus, Elenantilopen, Rappenantilopen, Gelbe Babuine und Grüne Meerkatzen.
Immer häufiger begegnet man Herden von bis zu 30 Elefanten, ferner leben hier verschiedene Löwenrudel, dazu Leoparden, Tüpfelhyänen und Schabrackenschakale. Auf Bootsausflüge auf dem Mangroven-gesäumten Wami-Fluss ist die Wahrscheinlichkeit groß, Flusspferde, Krokodile und eine Auswahl von Meeres- und Flussvögeln zu sehen, unter ihnen den Mangroven-Eisvogel und den Kleinen Flamingo, während die Strände eine der letzten großen Brutstätten auf Tansanias Festland für brütende Suppenschildkröten sind.
Saadani liegt an der Nordküste, ungefähr 100 km Luftlinie nordwestlich von Daressalam und ungefähr die gleiche Distanz südwestlich vom Meereshafen Tanga und hat eine Ausdehnung von 1.062 qkm.
Saadani ist das ganze Jahr über zugänglich, allerdings sind die Zufahrtsstraßen in den Monaten April und Mai zuweilen unpassierbar. Die beste Zeit für Tierbeobachtungen ist im Januar und Februar sowie Juni bis August.