Für unsere Kunden Heike und Thomas Sterthoff haben wir ihre langersehnte Traumreise nach Uganda geplant. Hier Auszüge aus ihrem Reisebericht:
Anreise nach Entebbe
Zwei Jahre später, als ursprünglich geplant (coronabedingt), sollte es am 30. August 2022 endlich losgehen. ENDLICH würden wir die Schule und unser Patenkind Evelyne besuchen und uns darüber hinaus die Bauprojekte ansehen können, für die wir, anlässlich des Berufsausscheidens meines Mannes, so viel Geld haben sammeln können. Darüber hinaus würden wir das Land, die Menschen und die Tiere kennenlernen, haben wir doch gerade auch über Abaana, schon so viel von allem gehört. Per Zug machten Thomas und ich uns am Nachmittag, mit ca. 92 Kilo Gepäck (größtenteils Geschenke für die Schule!), auf den Weg ins Frankfurter Airport Hotel, wo wir den entspannten Vorabend-Check-In nutzten und uns anschließend bei einem netten Abendessen im Hotel und ein, zwei Gläschen Wein, schonmal ordentlich VORFREUTEN. Die Nacht war relativ kurz, denn unser Flug, über Brüssel nach Entebbe, startete bereits um 07:40 Uhr. Mit Ach- und Krach erreichten wir unseren Anschlussflug in Brüssel, da, man glaubt es kaum, eine Familie ihren kleinen ca. dreijährigen Sohn, nicht angeschnallt bekam und so schlussendlich die Maschine wieder verlassen musste. Leider musste auch das Gepäck der Familie wieder entladen werden und so hoben wir mit über einer Stunde Verspätung in Frankfurt ab und mussten anschließend über den riesigen Brüsseler Flughafen sprinten, um unsere Maschine nach Entebbe noch pünktlich zu erreichen. Nachdem uns das Flughafenpersonal dann auch noch mitgeteilt hatte, dass unser Gepäck es ebenfalls noch pünktlich in den Frachtraum des Fliegers geschafft hatte, konnten wir uns wieder entspannen und den Flug genießen.Was für eine Aufregung!!! Spät abends in Entebbe angekommen, ging alles relativ fix und unser „Superguide“ James wartete bereits auf uns und brachte uns, für die erste Nacht in Uganda, in ein flughafennahes kleines Hotel, wo man uns kurz vor Mitternacht, Überraschung, mit einem riesigen Blumenstrauß empfing (da hat wohl jemand unseren 30. Hochzeitstag verpetzt!).
ZIWA Nashorn-Schutzgebiet und Murchison Falls
Sofort waren wir von der überwältigenden Freundlichkeit und der Fröhlichkeit der Menschen in Uganda angetan und fühlten uns vom ersten Augenblick an mehr als Willkommen in diesem Land!!!Ausgeschlafen und nach einem tollen Frühstück mit, wie in Afrika üblich, viel Obst, ging unsere Uganda-Rundreise dann endlich los und der „Toyota Land Cruiser“ sollte, für die nächsten 14 Tage „gefühlt“ unser Zuhause sein. Auf dem langen Weg in den Murchison Falls Nationalpark, wo wir die kommenden drei Nächte verbrachten, sahen wir viel Elend und große Armut aus den Wagenfenstern heraus, jedoch immer auch, inmitten von Wellblechhütten und Müllbergen, strahlende Kindergesichter, die uns freudig zuwinkten. Des Weiteren faszinierten uns die unzähligen Motorräder, auf denen nicht selten 4 bis 5 Personen Platz fanden, plus Gepäck, versteht sich oder die Fahrräder, auf deren Gepäckträger so viel Platz fand, wie bei uns im Kofferraum eines Kleinwagens. Mittags besuchten wir das „Ziwa Rhino Sanctuary“, ein vorbildliches Projekt, für den Artenschutz in Afrika und durften dort, die Nashörner, diese urzeitlichen Kolosse, bei einem geführten Spaziergang bestaunen. Am späten Nachmittag, kurz bevor wir unsere Unterkunft erreichten, folgte dann noch ein weiteres Highlight, ein Stopp oberhalb der grandiosen Murchison Wasserfälle. Atemberaubend!!! Anders kann man diesen Anblick nicht beschreiben. Gut, dass man sich heutzutage keine Gedanken mehr, um die Bildkapazitäten der Filme in Fotoapparaten, machen muss!
Die kommenden zwei Tage folgten Safaris, auf denen wir die ugandische Tierwelt bestaunen konnten und eine Bootstour, bei der wir die gigantischen „Murchison River Falls“ noch einmal von unten betrachten durften.
Nyamirima Village Nursery & Primary School
Dann, an Tag vier, ging es weiter in Richtung Fort Portal und die Vorfreude auf unser persönliches Highlight, den Besuch der Schule wuchs immer mehr. Die Mittagspause verbrachten wir im „Bugoma Forest“, wo wir nicht nur unser Mittagessen einnahmen, sondern auch einen Baum pflanzten, um ein Projekt zu unterstützen, das für den Erhalt und gegen die Abholzung des Regenwaldes, zugunsten des Zuckerrohranbaus, kämpft. Unserem Guide haben wir übrigens versprochen „UNSEREN“ Baum, der auf den Namen „Heike“ getauft wurde, gemeinsam mit unseren Kindern, in vier Jahren wieder zu besuchen. Bugoma zeigt einmal mehr, sehr deutlich, wir kurzsichtig, rücksichtslos und profitgierig doch manche Menschen sind! Traurig!!! Unser wunderschönes Quartier für die kommenden drei Nächte, die „Ndali Lodge“, lag gerade mal 20 Fahrtminuten von der „Nyamirima Village Nursery & Primary School“ entfernt. Auf dem Weg zur Lodge, kamen wir schon an einem riesigen Hinweisschild, das den Weg zur Schule anzeigt, und mehreren uns, von den vielen Forum- und Facebook-Fotos gut bekannten „gelb-blau“ und „orange-schwarz“ gekleideten Kindern vorbei. Schuluniformen fanden Thomas und ich übrigens, aus vielen verschiedenen Gründen, schon immer toll.
Am 05. September, um Punkt 11 Uhr morgens, fuhr unser Toyota dann auf das Schulgelände auf und plötzlich war zumindest ich, ganz furchtbar aufgeregt und nervös. Mitten auf dem Gelände sahen wir den Projektleiter Ronald stehen, der uns, mit einem breiten Lächeln im Gesicht, bereits erwartete. Was folgte war ein wirklich herzlicher Empfang und eine ausführliche Schulbesichtigung. Man muss sagen, schon allein die Lage der Schule, hoch oben auf einem Hügel, ist fantastisch. Die Gebäude machen einen tollen, ordentlichen und sehr freundlichen Eindruck, mit deren hellgelben Farbe. Mein erster Eindruck: „Hier muss das Lernen Spaß machen!“ Im Unterricht, der verschiedenen Klassen, konnten wir die Disziplin und Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler bewundern, ganz anders, als hier bei uns in Deutschland. Sicher ist es ein riesengroßes Privileg für die ugandischen Kinder an dieser Schule unterrichtet zu werden. Ganz deutlich, welch großartige Leistung dort vollbracht wird, wurde uns, als wir zum Neubau des Mutter-Kind-Hauses kamen und unser Guide voller Bewunderung sagte: „Sowas gibt es nicht einmal in den Großstädten hier!“ Am Kindergarten der Schule, stürmten sofort eine ganze Horde neugieriger Minis auf uns zu, die uns mit großen Augen betrachteten, letztendlich aber dann doch dem Fußball wieder die größere Aufmerksamkeit schenkten. Nachdem Ronald uns durch alle Gebäude geführt, uns all unsere Fragen beantwortet und uns mit den wundervollen „Näh-Ladies“ bekanntgemacht hatte, die uns voller Stolz ihre Erstlingswerke vorführten, besichtigten wir natürlich auch noch die zwei Bauprojekte, für die wir gesammelt hatten. Das riesige administrative Gebäude mit Bibliothek, was wohl noch in diesem Jahr fertiggestellt wird und die Baustelle des Lehrerwohnhauses, für das die Fertigstellung in der ersten Jahreshälfte 2023 geplant ist. Das alles mit eigenen Augen zu sehen, hat uns schon ziemlich stolz gemacht und es ist ein unglaublich schönes Gefühl, wenn man realisiert, dass man sich offensichtlich die „richtige“ Organisation ausgesucht hat. Dann übergaben wir Ronald noch die zwei großen Taschen mit Geschenken, die wir für die Schule zu Hause gesammelt hatten und verabschiedeten uns schweren Herzens aber glücklich und zufrieden, von ihm und diesem tollen Schulprojekt. Chapeau Abaana!!!
Schimpansen im Kibale Forest
Am kommenden Tag standen ein Besuch im Naturschutzgebiet Bigodi-Sumpf und das Schimpansen-Tracking im Kibale Forest Nationalpark an, auch alles sehr eindrucksvolle Erlebnisse, bevor unsere Tour uns zum Queen Elizabeth Nationalpark weiterführte. Zwei Tage verbrachten wir hier, erlebten eine weitere Bootsfahrt, auf der wir jede Menge Krokodile und Flusspferde zu Gesicht bekamen und Gamedrives, wobei es uns besonders der Ishasha Sektor des Parks angetan hatte. Die Big Five hatten wir „lucky people“ mittlerweile übrigens schon mehrfach gesichtet. Am mittlerweile 10. Tag ging es nun, über eine kurvenreiche Bergstrecke, nach Nkuringo, im Süden des Biwindi Urwaldes. Ich glaube wir waren 9 Stunden unterwegs und auch wenn die Fahrt durch eine wirklich atemberaubend schöne Landschaft führte, waren wir mehr als froh, als wir am frühen Abend endlich unser Domizil für die kommenden zwei Nächte, auf 2.100 Metern, erreichten.
Gorilla-Tracking im Bwindi Nationalpark
Der kommende Tag war dann ganz dem Gorilla-Tracking gewidmet. Nach einer traditionellen Tanzdarbietung, einem kurzen Briefing im Headquarter und der Gruppeneinteilung ging es auch schon los. Pünktlich schloss auch der Himmel seine Regenschleusen und so war die Stimmung bei allen 8 Teilnehmern, Guides und Trägern bestens. Nach ca. zwei Stunden war es dann soweit und wir erreichten die uns zugeteilte Gorillafamilie. Was für ein unvergessliches Erlebnis diese sanften Riesen in freier Wildbahn zu erleben. Eine ganze Stunde durften wir nun mit den Berggorillas verbringen, sie beobachten, Fotos machen. Wie im Flug ging die Stunde vorbei und was folgte, das war dann wohl die Kehrseite der schön glänzenden Medaille, denn wir mussten natürlich, durch den dichten Regenwald, den ganzen steilen Berg den wir heruntergewandert oder besser gesagt, oft auch -gestolpert waren, wieder hinauf und ich muss gestehen, dass ich, als einzige Frau in der Gruppe und keine 20 mehr, da schon sehr nah an meine Grenzen kam. Umso größer waren die Freude und der Stolz hinterher, es geschafft zu haben.
Lake Mburo Nationalpark
Am 12. Tag führte unsere Rundreise uns weiter, in den Lake Mburo Nationalpark, wo wir zwei weitere Nächte verbrachten, bevor es dann leider wieder zurück nach Entebbe ging. Nirgendwo sonst in Uganda kann man die riesige Eland-Antilope so gut beobachten, wie dort im Lake Mburo Nationalpark. Dasselbe gilt übrigens auch für Zebras und Impalas, so standen auch hier wieder mehrere Gamedrives und eine Bootsfahrt auf dem landschaftlich reizvollen Mburo-See an. Zurück in Entebbe verbrachten wir dann noch eine Nacht und einen Tag in einem gemütlichen kleinen Guesthouse, besichtigten morgens den schönen botanischen Garten und ruhten uns nachmittags dann einfach mal am Pool aus, bevor uns unser Guide James, abends um 18.30 Uhr, zum Flughafen brachte und wir uns fast tränenreich voneinander verabschiedeten, denn James war nicht mehr nur unser Guide, sondern mittlerweile unser Freund geworden.
Ohne diesen tollen und engagierten Verein „Abaana Afrika e.V.“ wären wir wohl nicht so schnell auf die Idee gekommen nach Uganda zu fliegen und dann hätten wir wirklich etwas verpasst. An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal ganz besonders bei Saskia von Abaana bedanken, die uns wertvolle Tipps bei der Reisevorbereitung gegeben hat und immer für uns ansprechbar war und nicht zuletzt bei CHUI-Tours, dem besten Reiseveranstalter und -planer für individuelle Afrikareisen, den wir uns vorstellen können! Danke!!!
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